In zwei Tagen will ich im Auto sitzen mit Ziel Lofoten. Wir waren 2011 schon mal in Schweden und Norwegen unterwegs, haben es „nur“ bis knapp unter Trondtheim geschafft. Dieses Jahr will vor allem ich wegen der tollen Landschaft rauf zu den Lofoten. Ich hoffe dort mal echt geile Bilder zu machen. Das Nordkap haben wir gestrichen, bis jetzt … die Zeit wird vermutlich nicht reichen.
Wir haben uns für die grobe Route und einen Überblick über die Übernachtungsplätzen vom Womo Verlag 2 Reiseführer geholt. Nord-Norwegen* und Nord-Schweden*.
Dazu haben wir aus 2011 noch unseren Straßenatlas Freytag Bernd*.
Digital unterstützt uns ein Android Tablet mit Oruxmaps und diesmal Google Maps Karten. Mit offline OSM Karten haben wir in der Elternzeit 5 Monate lang navigiert, lediglich für längere, einfache Strecken haben wir uns routen lassen mit einem normalen Straßennavi. Wenn die Ziele für den nächsten Tag schon festgelegt sind erstelle ich abends eine einfache Route mit wenigen Wegpunkten. Diese nutzen wir als Orientierung und haben genug Freiheiten rechts und links vom Weg zu stöbern.
Unser Android Tablet dient uns auch als Höhrbuch Datenbank. Dank Audible* haben wir unzählige Audiobooks die wir in den kommenden Wochen hören können. Das Tablet wird während der Fahrt per Bluetooth an unser Autoradio gekoppelt, abends kann man es dann direkt zum abspielen benutzen. Zur Elektronik gesellen sich noch ein Laptop sowie 2 Backupmedien für die unzähligen Bilder die auf einer Reise entstehen. Totaler Overkill, aber fürs Traking und spätere Geotaggen der Bilder, ist unser Spot Gen3 Messenger. Wobei ich da noch auf eine Antwort vom Support warte, aktuell wird der GPS Track nur 7 Tage lang gespeichert, früher waren es wenigstens 4 Wochen. Wenn das so ist oder bleibt wäre das schon bitter …
Bis jetzt deckt das so unser Equipment für mehr oder weniger jede Reise ab, für diesen Trip gibt es noch ein paar wichtige Informationen die man im Internet recherchieren kann.
Mautstraßen in Norwegen – dafür kann man sich auf der Seite von AutoPASS für eine von 2 Methoden entscheiden. Nummer eins, und auch die, die wir dieses mal benutzen werden ist, einfach durch alle Mautstellen durchfahren. Die Rechnung kommt dann einfach einige Wochen später nach Hause. Nummer zwei, vorher per Kreditkarte Zahlen und nach dem Urlaub einige Wochen warten bis der Restbetrag gutgeschrieben wird.
Zusätzlich gibt es noch viele kleine Mautstraßen die Bar in NOK bezahlt werden wollen. Damit kommen wir auch direkt zum nächsten Thema – Geld. In Norwegen und Schweden kann man viel mit Kreditkarte zahlen, einiges sogar NUR. So konnten wir 2011 nur mit Karte für umgerechnet ca. 2€ einen Parkschein ziehen. Soweit nicht tragisch, was aber echt ein Problem werdenkann ist tanken, denn es gibt viele Tankstellen an denen keiner mehr arbeitet und man auch NUR mit Kreditkarte zahlen kann. Je weiter in den Norden man kommt desto mehr. Ganz Wichtig – es muss eine Kreditkarte mit PIN sein!
Man sollte noch Platz für eine Karte mehr haben, denn viele, bzw. die meisten Campinplätze benötigen eine Campingkarte. Weit verbreitet ist die CKE, die Camping Key Europa. Mit ihr soll eine schnelleres An und Abmelden möglich sein und man hat auf dem Campingplatz eine Unfallversicherng. Außerdem gibt es noch Rabatte bei bestimmten Fähren, etc. Die Karte kann man auch direkt am Campingplatz kaufen, wer hier schon eine besorgen möchte sollte sich 3-4 Wochen vorher drum kümmern weil die Karte zugeschickt wird. In Norwegen ist die Anzahl teilnhmender Campinplätze überschaubar. Das hat mir Martin von 1001-Kilometer erzählt. Er hat sich die Karte schon im Vorfeld beim ADAC geholt. Martin ist übrigens aktuell schon in Schweden/Norwegen unterwegs.
Da Schweden und Norwegen recht teuer in den Lebenserhaltungskosten sind werden sicher viele versuchen so viel wie möglich an Proviant mit zu nehmen. Bei uns fällt das eher gering aus, dazu haben wir einfach zu wenig Platz im Auto. Wir, bzw. ich werde mich dabei auf alkoholische Getränke, sprich Wein und Whiskey reduzieren. Während ich nach Schweden noch 52 Liter Wein einpacken darf, sind es nach Norwegen dann nur noch 1,5L. Bei Verzicht auf Tabakwaren darf man nochmal 1,5 Liter Wein dazu packen. Das macht bei uns dann 7,5 Liter Wein in 1 Liter Whiskey. Nachzulesen auf der Internetseite des norwegischen Zolls. Ok Yvonne ist es durchaus wichtig grundlegende Lebensmittel und vor allem Utensilien für Moritz mitzunehmen. Außerdem brauchen wir auch Platz für unser glutenfreies Mehl.
Ebenfalls wichtig zu wissen – Tagfahrlichtpflicht in ganz Skandinavien, am Beispiel Norwegen werden Strafen bis zu 285€ fällig. Tagfahrleuchten wie bei uns weit verbreitet werden auch nicht toleriert, wie in vielen anderen Ländern, es muss das Abblendlicht eingeschaltet sein. Tempolimit in Norwegen und Schweden, Innerorts 50Km/h, Landstraße und Autobahn 80Km/h, wobei ich mich an einige Abschnitte mit mehr erinnen kann.
Dann gibt es noch das Jedermansrecht, ein wohl sehr diskutiertes Gesetzt unter Reisenden. Meine einfache Zusammenfassung – unmotorisiert im Land unterwegs darf man auf unkultiviertem Gelände mindestens 150m von nächstem Haus entfernt eine Nacht übernachten. Auf Privatland nur mit Erlaubniss der Eigentümer. Für uns KFZler ist es also völlig uninteressant, außer wir parken irgendwo und gehen die letzten 500m zufuß. Was aber, ähnlich wie in Deutschland, erlaubt ist ist das Übernachten am Straßenrand und auf Parkplätzen sofern nicht mit Schild verboten. Dazu muss man etwas mehr suchen um im Internet Informationen zu finden. Im Norwegen Freunde Forum hab ich folgende Information gefunden, sie ist frei übersetzt aus folgendem Schreiben der Regierung:
Entlang öffentlicher Straßen ist das Parken von Wohnmobilen, Wohnwagen und dergleichen auch dann zulässig, wenn es in Verbindung mit einer Übernachtung geschieht. Entlang privater Straßen kann es der Grundeigentümer jedoch verbieten.
Die oft geäußerte Meinung, dass „No Camping“ Schilder ausschließlich das Aufstellen von Tischen und Stühlen etc. verbieten, halte ich allerdings – auf Privatgrund – für falsch. Auf privaten Straßen und Parkplätzen gilt der Wille des Grundeigentümers, und das in Norwegen (anders als in Schweden) auch dann, wenn er diesen nicht in Form offizieller Verkehrszeichen ausdrückt.
Auch beim Übernachten in Wohnmobilen o.ä. ist also ebenso wie beim Zelten der Mindestabstand von 150 Meter zu bewohnten Häusern und Hütten einzuhalten.
Wir werden einige „erprobte“ Übernachtungsplätze anfahren, im Zweifel allerdings lieber einen Campingplatz aufsuchen oder den Eigentümer fragen. Für uns ist es wichtig nicht NEGATIV aufzufallen um so sicher zu stellen das auch der Nächste wilkommen ist. Es wurde schon viel übertrieben und die Camping verboten Schilder nehmen von Jahr zu Jahr zu. Wie bei allen Reisen gilt:
Leave nothing but a footprint
Für den unwarscheinlichen fall das wir abends mal wirklich Freizeit haben nimmt jeder von uns noch ein Buch mit. Ich hab mir wie immer ein Buch über Reisen ausgesucht.
Weltenbummer: eine Familie bereist dreißig Monate die Welt ( Amazon LINK* ) – mal schauen ob wir so eine Reise auch mal schaffen ;-)
Internet – das ist so ne Sache. Ich poste ja schon gerne mal hier und da nen Bild bei Facebook, aber dafür extra, vorallem bei 6 Wochen, ein Auslandsdatenpacket buchen? In Schweden und Norwegen gibt es viele WiFi Spots die kostenlos sind, jeder Mc Donalds hat einen, viele Kaffees, etc …. ich denke das wird uns reichen.
So, ich hoffe das reicht so als Überblick ;-)